Kern-Praktikum: Butterbrezeln vom Landtagsabgeordneten
- Im Rahmen des „Kern-Praktikums“: Landtagsabgeordneter Dr. Timm Kern (FDP) arbeitet im EDEKA Rentschler in Waldachtal mit
- Beschäftigte zeigen dem Abgeordneten die Arbeit in der Bäckerei, in der Getränkeabteilung, in der Süßwarenabteilung und an der Kasse
- Dr. Timm Kern: „Es war eine spannende Erfahrung, hinter die Kulissen blicken zu dürfen“
Während der Corona-Pandemie galten sie als Helden, aber das geriet schnell wieder in Vergessenheit: Die Rede ist von Beschäftigten im Einzelhandel. Auch in den insgesamt 12 EDEKA-Rentschler-Märkten, die es in der Region Nordschwarzwald gibt, halten viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Versorgung der Bevölkerung aufrecht. Der Landtagsabgeordnete Dr. Timm Kern (FDP) wollte sich nun im Rahmen seines Formates „Kern-Praktikum“ einmal ein Bild davon machen, wie die Abläufe in einem solchen Supermarkt ganz praktisch aussehen. Dazu besuchte er den Markt in Waldachtal.
Empfangen wurde Dr. Timm Kern von der Personalleiterin Monika Borkmann, der Ausbildungskoordinatorin Melanie Horn und dem Bereichsleiter David Glinka. In dem einführenden Gespräch kamen gleich verschiedenste Themen zur Sprache: So sei es im ländlichen Raum nicht immer leicht, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen. Gerade Auszubildende, die noch kein eigenes Auto haben, leiden darunter, dass die verkehrstechnische Anbindung oft nicht gut ist, berichtete Ausbildungskoordinatorin Horn. Trotzdem sei die Zahl derjenigen, die auf dem Weg abspringen, gering: „Von 18 bis 19 Azubis verlieren wir nur ein bis zwei“, erzählte Melanie Horn dem Abgeordneten.
Eine weitere Herausforderung seien die Arbeitszeiten: „Regelmäßige Samstags-Arbeit und ein Schichtbeginn um 6 Uhr morgens sind manchmal abschreckend, gerade für die junge Generation“, berichtete Monika Borkmann. Auch der Seniorchef der EDEKA-Rentschler-Märkte, Adam Rentschler, war mit seiner Frau gekommen, um den FDP-Abgeordneten zu begrüßen. Aus einem zu Beginn seines Arbeitslebens nur wenige Quadratmeter großen Laden wurden inzwischen 12 Märkte, die unter dem Label EDEKA Rentschler laufen. Er gab dem Abgeordneten mit auf den Weg, dass der Abbau von Bürokratie für ihn von ganz entscheidender Bedeutung sei.
Dann begann für den FDP-Abgeordneten die Arbeit: In der Bäckerei lernte er, wie Brotschneidemaschine und Brezelofen funktionieren. Dabei sind jeweils zwei Beschäftigte pro Schicht hier eingesetzt und versorgen die Kundinnen und Kunden mit Brot, Brötchen, Brezeln und auch Kaffee. Die Butterbrezeln dieses Morgens waren aber ausnahmsweise von einem Landtagsabgeordneten geschmiert.
Im anschließenden Abstecher in die Getränkeabteilung wurde deutlich, wie Getränkehersteller die Arbeit der Supermarktmitarbeiter teilweise noch zusätzlich erschweren. Denn mittlerweile gebe es so viele verschiedene Flaschenformen, dass die Rückgabe und Verwertung des Leerguts immer komplizierter werde, wurde Dr. Timm Kern berichtet. Und in der Süßwarenabteilung lernte der Abgeordnete schließlich die so genannte „Blockbildung“ kennen, die aber in diesem Fall nichts mit politischen Bündnissen zu tun hat: Vielmehr nennt die Fachkraft so die Tatsache, dass Artikel desselben Herstellers oder derselben Warengruppe immer zusammen ins Regal geräumt werden.
Schließlich hatte sich der FDP-Landtagsabgeordnete offenbar so viel Vertrauen erarbeitet, dass er auch im „Heiligtum“ eines jeden Marktes mitarbeiten durfte: Dem Kassenbereich. Hier auch den Überblick zu behalten, wenn die Schlange mal länger ist – gar nicht so einfach. Doch auch dank professioneller Anleitung stimmte die Kasse am Ende trotzdem auf den Cent genau.
„Es war eine spannende und interessante Erfahrung, hinter die Kulissen blicken zu dürfen. Die Anregungen, die mir die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Markt mitgegeben haben, werde ich in meine parlamentarische Arbeit gerne einfließen lassen.“, zog Dr. Timm Kern ein zufriedenes Fazit des Tages. Und auch die Personalleiterin Monika Borkmann war zufrieden: „Unsere Arbeit dürfen sich ruhig noch mehr Politiker anschauen“, war ihr Aufruf zu mehr Praxisnähe in der Politik.