Kleine Anfrage: Wie geht es dem Gewerbe im Landkreis Freudenstadt?
„Baden-Württemberg ist das Land des Mittelstandes. Die Verwirklichung eigener Geschäftsideen und die Eigeninitiative zahlreicher Menschen sind dabei entscheidend für den Erhalt unseres Wohlstandes. Auch für den Landkreis Freudenstadt ist die mittelständische Wirtschaft von hoher Bedeutung.“ So begründet der Landtagsabgeordnete Dr. Timm Kern (FDP) seine kleine Anfrage an die grün-schwarze Landesregierung, in der er erfahren wollte, wie es um die An- und Abmeldungen von Gewerbe im Landkreis Freudenstadt bestellt ist. Die Zahlen bilden dabei aktuell eine eher negative Entwicklung ab.
So war die Zahl der Gewerbeanmeldungen von 2014 bis 2022 fast durchgängig ansteigend. Zum Jahr 2023 gab es jedoch 45 Gewerbeanmeldungen weniger und damit einen Rückgang um 5%. Bei den Gewerbeabmeldungen, also zum Beispiel der vollständigen Aufgabe oder auch dem Wegzug von Gewerbe, war hingegen in den Jahren 2022 und 2023 ein Anstieg zu verzeichnen – von 2021 auf 2022 um 19%, von 2022 auf 2023 um weitere 11%.
Mit Blick auf die Verteilung auf die einzelnen Gemeinden wird deutlich, dass die Zahlen laufenden Schwankungen unterworfen sind. Vom Jahr 2022 auf das Jahr 2023 gab es jedoch nur in Glatten (von 18 auf 28), in Pfalzgrafenweiler (von 77 auf 83) und in Waldachtal (von 49 auf 57) einen Anstieg der Gewerbeanmeldungen – in allen anderen Gemeinden waren die Zahlen rückläufig. Bei den Gewerbeabmeldungen zeigt sich ein gemischtes Bild: Während zum Beispiel in Horb die Zahl von 2022 auf 2023 leicht sank (von 174 auf 165), stieg sie in Freudenstadt an (von 140 auf 163).
Da die Gründe dafür vielfältig sein können, muss daraus noch kein allgemeiner Trend abgelesen werden. Dennoch warnt der FDP-Abgeordnete Dr. Timm Kern, die Zahlen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen: „Natürlich muss niemand in Alarmismus verfallen. Dennoch sollten die Zahlen zum Anlass genommen werden, die Wirtschaftspolitik der grün-schwarzen Landesregierung zu überdenken. Wir brauchen eine Wirtschaftswende, damit Baden-Württemberg und der Landkreis Freudenstadt als Standorte attraktiv bleiben. Vor allem müssen Unternehmen und Bürger dringend vom erdrückenden Bürokratismus befreit werden.“