Mangel vor allem bei Kinder- und Jugendpsychiatern
- Landtagsabgeordneter Dr. Timm Kern (FDP) fragt Versorgungsgrad in der ärztlichen Versorgung im Landkreis Freudenstadt ab
- Mängel zeigen sich z.B. in der Hausarzt-Versorgung im Planungsbereich Horb und bei den Kinder- und Jugendpsychiatern
- Dr. Timm Kern: „Vor allem der Mangel an psychologischen Angeboten für junge Menschen macht mir große Sorgen“
Für viele Menschen im Landkreis Freudenstadt ist es eine wichtige Kennzahl: Die Versorgung mit Ärztinnen und Ärzten in der Region. Der Landtagsabgeordnete Dr. Timm Kern (FDP) fragte deshalb bei der grün-schwarzen Landesregierung im Rahmen einer „kleinen Anfrage“, wie die Versorgungslage für den Landkreis einzuschätzen ist.
Dabei zeigte sich ein gemischtes Bild: Während die Versorgungslage bei einigen Arztgruppen wie Frauenärzten, Kinderärzten oder Neurologen zufriedenstellend ist, zeigen sich an anderer Stelle teils eklatante Mängel. So sei laut Antwort des Sozialministeriums der Versorgungsgrad an Hausärzten im Planungsbereich Horb bei nur 80,3%. Noch dramatischer sieht die Lage bei den Kinder- und Jugendpsychiatern aus: Im Planungsbereich Nordschwarzwald liege der Versorgungsgrad bei gerade einmal 44,1% – lange Wartezeiten auf dringend benötigte Plätze sind die Folge.
Der FDP-Abgeordnete Dr. Timm Kern zeigte sich vor allem über diese Zahl sehr beunruhigt: „Wir wissen, dass gerade nach den Erfahrungen der Corona-Pandemie viele Kinder und Jugendliche psychologische Unterstützung brauchen. Deshalb macht mir vor allem der Mangel an psychologischen Angeboten für junge Menschen sehr große Sorgen. Sozialminister Lucha von den Grünen muss hier unbedingt einen Schwerpunkt seiner Arbeit legen, um die unhaltbare Situation zügig und nachhaltig zu verbessern“, betonte der Abgeordnete. Er kündigte an: „Ich werde Minister Lucha einen Brief schreiben, um ihn auf diese Situation anzusprechen und abzufragen, was er dagegen zu tun gedenkt.“
Aus der Anfrage geht ebenfalls hervor, dass Fördermittel im Rahmen des Förderprogramms Landärzte im Landkreis nur zurückhaltend in Anspruch genommen werden. Trotz der Einstufung der Gemeinden Bad Rippoldsau-Schapbach, Dornstetten, Grömbach, Waldachtal und Wörnersberg als „akutes Fördergebiet“ sowie von Alpirsbach, Freudenstadt, Glatten, Loßburg, Schopfloch, Seewald und Horb am Neckar als „perspektivisches Fördergebiet“ sind seit 2018 gerade einmal 50.000 Euro an Fördermitteln an Arztpraxen im Landkreis Freudenstadt geflossen. Dr. Timm Kern (FDP) fordert deshalb von der grün-schwarzen Landesregierung, solche Möglichkeiten auf Förderung bekannter zu machen, um so dem Mangel in einigen Bereichen effektiver begegnen zu können.