Mobilfunk: Verbesserungspotential vor allem im Westen des Landkreises Freudenstadt

Dr. Timm Kern zum Verbesserungspotential beim Mobilfunkausbau im Landkreis Freudenstadt
Dr. Timm Kern zum Verbesserungspotential beim Mobilfunkausbau im Landkreis Freudenstadt
  • Kleine Anfrage des Landtagsabgeordneten Dr. Timm Kern (FDP) zum Ausbau des Mobilfunks zeigt auf, wo im Landkreis Freudenstadt noch Handlungsbedarf besteht
  • Mehr als 9% des Landkreises sind so genannte „weiße Flecken“ oder Funklöcher
  • Dr. Timm Kern: „Die Mobilfunkversorgung im ländlichen Raum ist nach wie vor stark verbesserungswürdig“

Wer viel durch den Landkreis Freudenstadt unterwegs ist und auf dem Weg das eine oder andere Telefonat führen oder etwas im Internet recherchieren will, kennt es: Fehlender Empfang, abbrechende Internetverbindungen und Funklöcher. Der FDP-Landtagsabgeordnete Dr. Timm Kern wollte nun im Rahmen einer so genannten kleinen Anfrage herausfinden, was die grün-schwarze Landesregierung tut, um den Ausbau des Mobilfunknetzes im Landkreis Freudenstadt voranzubringen.

Aus der Antwort der Landesregierung wurde deutlich: Es gibt im Landkreis Freudenstadt noch viel Luft nach oben beim Ausbau des Mobilfunks. Demnach sei etwa ein Drittel des Kreises (33,53%) als so genannte „Graue Flecken“ definiert, was bedeutet, dass diese Region nur durch einen einzigen Netzanbieter mit mobilem Breitband versorgt wird. Gut 8% sind sogar „Weiße Flecken“: Das heißt, hier gibt es keine Versorgung mit einer mobilen Sprach- und Datenübertragung (mindestens 3G-Standard). 1,16% des Landkreises sind als Funklöcher definiert. Diese Werte sind jeweils deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt, der laut Bundesnetzagentur knapp 16% Graue Flecken, etwa 2,5% Weiße Flecken und 0,2% Funklöcher ausweist. [1]

In der räumlichen Verteilung innerhalb des Landkreises wird deutlich, dass insbesondere der Westen des Kreises unterversorgt ist. Die Gebiete mit der schlechtesten Versorgung sind im Nordwesten des Landkreises auf dem Gebiet der Gemeinde Baiersbronn sowie im Südwesten rund um Bad Rippoldsau-Schapbach und Alpirsbach. Dr. Timm Kern fragte die Landesregierung auch nach den Gründen für solche unterversorgten Gebiete, allerdings konnte der zuständige Innenminister Thomas Strobl (CDU) diese nicht nennen und verwies stattdessen auf die privaten Mobilfunkbetreiber, die für den Ausbau zuständig seien.

Der FDP-Landtagsabgeordnete interpretiert die Antwort aus dem Ministerium so: „Die Mobilfunkversorgung im ländlichen Raum ist nach wie vor stark verbesserungswürdig. Der Minister macht es sich reichlich einfach, hier auf die privaten Betreiber zu verweisen und sich selbst nicht verantwortlich zu fühlen, Weiße Flecken und Funklöcher zu schließen. Ich habe leider nicht das Gefühl, dass sich seit dem Zuständigkeitswechsel im Bereich Digitalisierung weg vom Wirtschaftsministerium hin zum Innenministerium im Jahr 2021 etwas verbessert hat. Dabei wäre eine stabile Mobilfunkversorgung nicht nur für die Bürgerinnen und Bürger, sondern auch für den Wirtschaftsstandort enorm wichtig.“ 

 

[1] Quelle: Monitoring Mobilfunk - Flächenversorgung nach Bundesland in Prozent