Sicherheitsarchitektur mal anders
- Landtagsabgeordneter Dr. Timm Kern (FDP) besichtigt Baustelle des neuen Horber Polizeireviers
- Im anschließenden Austausch mit Revierleiter Andreas Löb ging es um die Sicherheit in Horb
- Dr. Timm Kern: „Die Horber Polizei und die Bürgerinnen und Bürger können sich sehr auf den Neubau freuen!“
Hochtechnisiert, barrierefrei und auch von außen schusssicher: Das neue Horber Polizeirevier in der Hornaustraße muss viele Voraussetzungen erfüllen. Wenn es dann fertig ist – geplant ist der Oktober 2024 – wird es eines der modernsten Polizeireviere Deutschlands sein.
Der FDP-Landtagsabgeordnete Dr. Timm Kern wollte sich selbst ein Bild vom Baufortschritt machen und besichtigte zusammen mit Revierleiter Andreas Löb sowie den für den Neubau zuständigen Andrea Wunderlich vom Polizeipräsidium Pforzheim und Holger Probst vom Amt für Vermögen und Bau Pforzheim die Baustelle. Dabei wurde dem Abgeordneten erklärt, dass die großen Fensterflächen ganz bewusst so gewählt wurden: „Das Gebäude soll für Transparenz und Offenheit stehen“, erklärte Holger Probst. Die Holzbauweise, die von Unternehmen aus der Gegend verwirklicht wird, zeige außerdem die Verbundenheit zur Region. So soll das neue Revier trotz aller nötiger Sicherheitsvorkehrungen möglichst nahe an den Bürgerinnen und Bürgern sein.
Im Rundgang durch die Baustelle konnte man die Struktur des neuen Reviers erahnen: Der Eingangs- und Empfangsbereich im Erdgeschoss gehört dabei genauso dazu wie die Fläche für moderne Büroräumlichkeiten. Aber auch eine Gewahrsamseinrichtung muss es im Polizeirevier geben, die bestimmten rechtlichen und vor allem sehr speziellen baulichen Voraussetzungen genügen muss. „Welche Fälle von Ingewahrsamnahme sind in Horb relevant?“, wollte Dr. Timm Kern wissen. Revierleiter Andreas Löb berichtete, dass es hierbei vor allem um betrunkene Personen gehe, die eine Nacht in den Gewahrsamszellen ausnüchtern müssen. Dr. Timm Kern zeigte sich beeindruckt von den Planungen: „Die Horber Polizei und die Bürgerinnen und Bürger können sich sehr auf den Neubau freuen!“
Im sich an die Besichtigung der Baustelle anschließenden Gespräch, das im alten Polizeirevier in der Neckarstraße stattfand, wollte der Landtagsabgeordnete ein breites Bild von der Sicherheitslage in Horb gewinnen. Dabei sei die Personalausstattung insgesamt zufriedenstellend, berichtete Andreas Löb. „Nur Krankheitsfälle sind manchmal schwierig zu kompensieren, da braucht es Kollegialität und Teamgeist“, berichtete der Revierleiter.
Dr. Timm Kern interessierte sich auch für die Entwicklung der Kriminalität seit Ende der Corona-Maßnahmen. Wie zu erwarten sei die Zahl der Straftaten seitdem wieder ansteigend, berichtete Andreas Löb. Vor allem Delikte wie Körperverletzung oder häusliche Gewalt nähmen aktuell zu. Dafür sei die Zahl der Wohnungseinbrüche in Horb rückläufig. Was die bundesweit zunehmende Gewalt gegen Rettungskräfte und die Blaulichtfamilie angeht, forderte Dr. Timm Kern mehr Durchgriffsrechte für die Justiz: „Ich wäre dafür, dass bei solchen Vergehen die Überführten nicht nach wenigen Stunden wieder auf freien Fuß gesetzt werden“, positionierte sich der Abgeordnete.
Zur Sprache kam auch die Problematik von Drogenkonsum unter Jugendlichen. Andreas Löb erklärte, hier habe es schon immer ein relativ hohes Dunkelfeld gegeben. „Die Lösung ist, frühzeitig in die Schulen zu gehen und über die Gefahren aufzuklären. Nicht nur von Drogen, sondern auch zum Beispiel von der Rolle von Social Media bei Mobbing“, legte der Revierleiter den Schwerpunkt auf die Prävention. Diese Position wurde von Dr. Timm Kern als bildungspolitischem Sprecher der FDP-Fraktion unterstützt: Er fordere schon lange einen Ausbau der Schulsozialarbeit und Schulpsychologie.
Die Bürger von Horb könnten sich sicher fühlen, war die Erkenntnis des Gespräches. Voraussichtlich ab Herbst diesen Jahres kann dazu dann auch das neue Polizeirevier beitragen.