Spielen und Toben mit einem Abgeordneten

Auf den Anfang kommt es an! Dr. Timm Kern beim Kern-Praktikum in Freudenstädter KiTa
„Auf den Anfang kommt es an!“ Dr. Timm Kern beim Kern-Praktikum in Freudenstädter KiTa

Die Idee entstand bei einem Besuch kurz vor Weihnachten: Als der FDP-Landtagsabgeordnete Dr. Timm Kern damals die Lebenshilfe in Freudenstadt besuchte, stand auch eine Besichtigung der dortigen Kindertagesstätte „mini-Nest“ an. Als der Abgeordnete anbot, einmal nicht nur für einen Kurzbesuch zu kommen, sondern im Rahmen seines Formates „Kern-Praktikum“ einen Tag lang in der KiTa mitzuarbeiten, sagte Leiterin Romy Eberhardt sofort spontan zu.

Einige Monate später war es dann soweit: Im Dachgeschoss des Gebäudes in der Hirschkopfstraße wurde Dr. Timm Kern herzlich von den Erzieherinnen sowie den an diesem Tag 13 anwesenden Kindern begrüßt. Dabei ist es aber keineswegs immer so, dass die Kinder sich im Gebäude aufhalten: „Wir sind auch viel unterwegs. Letzte Woche hatten wir zum Beispiel Waldwoche“, erklärte Romy Eberhardt ihrem Gast.

Ansonsten war es aber ein ganz normaler Tag in der KiTa mini-Nest – nur, dass eben ein Landtagsabgeordneter mit dabei war. Das entsprach dem Wunsch von Dr. Timm Kern: „Mein Ziel ist es, einfach einmal einen Tag in Ihren ganz normalen Arbeitsalltag hineinzuschnuppern – eben wie ein Praktikant es tut“.

Dieser normale Tag begann mit der „Tischspielphase“, in der die Kinder an den Tischen der KiTa verschiedenen Aktivitäten nachgehen können. Stolz zeigten einige Kinder dem Abgeordneten ihre Fähigkeiten im Weben – und dieser versuchte sich auch gleich selbst daran. Auch die Möglichkeit zu malen oder Brettspiele zu spielen wurde von den Kindern gerne genutzt.

Doch „Stubenhocker“ sind sie in der KiTa mini-Nest sicher nicht. Deshalb ging es, als sich das wechselhafte Wetter beruhigt hatte, auch in den zum Gebäude gehörigen Hof. Dort durfte getobt, gespielt und mit Straßenkreide echte Kunstwerke auf den Boden gemalt werden – die bunte Stadt, die Dr. Timm Kern mit den Kindern zusammen entwarf, konnte jedenfalls als Sinnbild für die Vielfalt der Kinder in der KiTa mini-Nest gelten. Auch zu den Schnecken, die sich aufgrund des vorherigen Regens im Hof zeigten, hatten die Kinder viele Fragen an den prominenten Gast.

Fertig ausgetobt und mit dem leckeren Mittagessen gestärkt ging es in die Ruhephase, um im abgedunkelten Zimmer bei entspannender Musik zur Ruhe zu kommen. „Unsere jüngeren Kinder schlafen im Schlafraum, die älteren Kinder müssen nicht schlafen. Aber auch ihnen tut es gut, einmal ein bisschen zur Ruhe zu kommen“, erklärte Erzieherin Romy Eberhardt. In der anschließenden erneuten Spielphase konnten die Kinder beim Mandala-Malen Dr. Timm Kern noch einmal ihr ganzes künstlerisches Talent zeigen. So neigte sich der Tag in der KiTa langsam dem Ende zu.

Der FDP-Politiker knüpfte in seinem Fazit an seinen Besuch von Dezember an: „Die Attraktivierung des Berufsfelds der Erzieherin bzw. des Erziehers war damals ein zentraler Wunsch. Ich konnte heute erfahren: Der Beruf ist toll, weil man von den Kindern so viel zurückbekommt. Trotzdem müssen wir in der Politik die Entlastung von Bürokratie und die angemessene Bezahlung mehr vorantreiben. Denn der Satz „Auf den Anfang kommt es an!“ darf kein Lippenbekenntnis bleiben“.