Wichtige Forschung und Lehre für den ländlichen Raum
- Landtagsabgeordneter Dr. Timm Kern und Bundestagsabgeordneter Dr. Jens Brandenburg (beide FDP) zu Besuch im Campus Schwarzwald in Freudenstadt
- Politiker verschaffen sich ein Bild über Themen wie Wissenschaftsförderung, technologische Entwicklung und Digitalisierung
- Dr. Jens Brandenburg: „Wichtige Themen wie Klimaschutz nicht ohne technologische Entwicklung denkbar“
Besuch aus gleich zwei Parlamenten erhielt kürzlich der Campus Schwarzwald in Freudenstadt: Gekommen waren Dr. Timm Kern, Abgeordneter des Landtags von Baden-Württemberg für den Landkreis Freudenstadt und Dr. Jens Brandenburg, Mitglied des Bundestages und Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (beide FDP).
Begrüßt wurden die Politiker unter anderem von Dr. Kurt Schmalz, geschäftsführender Gesellschafter der J. Schmalz GmbH, Vorstand des Campus Schwarzwald sowie Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald. Er betonte, wie wichtig der Campus Schwarzwald gerade in einer ländlichen Region sei, in der es mitunter schwierig sei, qualifizierte Personen zu gewinnen und zu halten. Der Campus biete die optimalen Voraussetzungen für Vernetzungen zwischen Unternehmen: „Wir haben vom kleinen Unternehmen mit fünf Mitarbeitern bis zum Weltmarktführer alles dabei“, erklärte er den Gästen.
Der Campus Schwarzwald werde in erster Linie von Unternehmen getragen und von der Stadt Freudenstadt sowie dem Landkreis zusätzlich finanziell unterstützt. Die Unternehmen der Privatwirtschaft seien aber in Vorleistung gegangen, um den Campus aufzubauen. Dr. Timm Kern sieht dies als vorbildliches Erfolgsrezept: „Hier passiert, was wir Liberale toll finden – private Eigeninitiative, die nicht auf den Staat wartet, sondern selbst aktiv wird“.
Auch Dr. Jens Brandenburg, seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages und seit Dezember 2021 Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, zeigte sich vom Konzept des Campus überzeugt: „Hier werden genau die richtigen Themen angesprochen – wie die technologische Entwicklung und die Digitalisierung. Wichtige Themen wie der Klimaschutz sind ohne technologische Entwicklung zum Beispiel gar nicht denkbar“, erklärte er.
Stefan Bogenrieder, Geschäftsführer des Campus Schwarzwald, äußerte klare Wünsche von Seiten des Campus an die Politik: So seien zielgerichtetere Förderprojekte notwendig, die gerade auch die Forschung im ländlichen Raum stärker unterstützen. Der Leiter der Innovationsstrategie, Thilo Schlegel, bestätigte: „Gerade im ländlichen Raum sind oft die innovativen Unternehmen – diese müssen dann auch entsprechende Unterstützung erfahren“. Dr. Jens Brandenburg bestätigte, dass es eine Förderlücke besonders im Bereich der angewandten Forschung und im ländlichen Raum gebe. Zwar sei die Hochschulfinanzierung primär Ländersache, doch er wolle sich trotzdem dafür einsetzen, diese Bereiche auch finanziell zu unterstützen.
Bei einem Rundgang über den Campus gab es auch die Möglichkeit für die Abgeordneten, sich mit Studentinnen und Studenten zu unterhalten, die am Campus aktiv sind. Auf die Frage, ob sie sich vorstellen könnten, dauerhaft im Landkreis Freudenstadt zu bleiben, wurden die Vor- und Nachteile des ländlichen Raumes einmal mehr deutlich: Zwar biete der Landkreis ein sehr gutes Umfeld für Forschung und Wirtschaft. Allerdings spielten familiäre Bindungen oder die Attraktivität von Freizeitangeboten eine ebenso große Rolle für Nachwuchskräfte und stünden einer Entscheidung für den ländlichen Raum manchmal im Weg.
Dr. Timm Kern zog ein sehr positives Fazit des Besuches: „Ich bin einmal mehr beeindruckt, was hier alles geleistet wird. Diese wertvolle Arbeit muss von der grün-schwarzen Landesregierung noch stärker wertgeschätzt und unterstützt werden“, forderte er. Auch Dr. Jens Brandenburg nahm viele Eindrücke mit zurück nach Berlin: „Natürlich werden viele Themen in Regionen mit einem starken Mittelstand, wie das in Baden-Württemberg der Fall ist, ganz anders diskutiert als in Berlin. Deshalb sind solche Einblicke wie heute so wichtig für unsere Arbeit.“